Mittwoch, 17 April 2024 09:09

Prozessbeginn in Frankfurt - Putschpläne der "Vereinten Patrioten"

Frankfurt Frankfurt fot: pixabay

In Frankfurt am Main steht ein 61 - jähriger Mann aus dem südhessischen Kreis Bergstraße vor Gericht, der verdächtigt wird, Teil einer extremistischen Gruppe innerhalb der sogenannten Reichsbürgerszene gewesen zu sein. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wirft ihm und seinen Komplizen vor, einen Staatsstreich gegen die Bundesrepublik Deutschland geplant zu haben, mit dem Ziel, die demokratische Grundordnung zu stürzen und einen autoritären Staat zu etablieren.

Hintergrund: Die "Vereinten Patrioten"

Seit Dezember 2021 soll der Angeklagte bei den "Vereinten Patrioten" aktiv gewesen sein. Diese Gruppe strebte danach, die Bundesrepublik zu beseitigen und durch einen autoritären Staat nach dem Vorbild des Deutschen Kaiserreiches zu ersetzen. Zu den geplanten Maßnahmen zählten Sprengstoffanschläge, um einen bundesweiten Stromausfall zu verursachen und in der Folge die Macht an sich zu reißen. Eine zentrale Rolle in den Umsturzplänen spielte die geplante Entführung des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD), durch die die Gruppe ihre Entschlossenheit demonstrieren und Teile des Militärs sowie der Polizei zum Anschluss an den Putsch bewegen wollte.

Die geplante Aktion und ihre Folgen

Der 61 - Jährige wird beschuldigt, an den Planungen maßgeblich beteiligt gewesen zu sein und sich unter anderem zur Beteiligung an der Entführung von Minister Lauterbach bereiterklärt zu haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, einem mutmaßlichen Rädelsführer der Gruppe seine Garage im Kreis Bergstraße als Lagerstätte für Waffen zur Verfügung gestellt zu haben. Hierbei handelte es sich um Sturmgewehre und Pistolen, die im Rahmen des geplanten Umsturzes eingesetzt werden sollten.

Verfahren und Untersuchungshaft

Der Angeklagte befindet sich seit seiner Festnahme im Oktober des vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Die Wohnung des 61 - Jährigen wurde durchsucht, und dabei wurden neben Waffen auch zahlreiche elektronische Datenträger sowie verschiedene Dokumente beschlagnahmt. Das Oberlandesgericht Frankfurt muss die Anklage noch zulassen, bevor die Hauptverhandlung vor dem Staatsschutzsenat beginnen kann. Bis zu einer möglichen Verurteilung gilt für den Angeklagten die Unschuldsvermutung.

Der Fall der "Vereinten Patrioten" zeigt, wie tief verwurzelt extremistische Strömungen in einigen Teilen der Gesellschaft sein können. Er verdeutlicht die Herausforderungen, die der Rechtsstaat und die Sicherheitsbehörden im Umgang mit solchen Bedrohungen zu bewältigen haben. Die kommenden Gerichtsverfahren werden nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für die öffentliche Sicherheit und die politische Stabilität Deutschlands von Bedeutung sein.

Quelle: fnp.de