Montag, 08 April 2024 16:59

Massiver Wohnnotstand in Frankfurt

Frankfurt Frankfurt fot: pixabay

Frankfurt am Main, eine der wichtigsten Finanzmetropolen Deutschlands, steht vor einem ernsthaften Wohnraummangel, der sich in der nahezu vollständigen Belegung vorhandener Wohnungen äußert. Ende 2022 waren in der Stadt lediglich zwei von 1000 Wohnungen frei, was einer Verfügbarkeitsrate von 0,2 Prozent entspricht. Diese alarmierenden Zahlen stammen vom Sozialforschungsinstitut Empirica und werfen ein Schlaglicht auf ein Problem, das nicht nur Frankfurt betrifft, sondern auch andere Großstädte wie München und Berlin, sowie weitere Kreise Hessens.

Die Situation in Hessen und ganz Deutschland

Trotz einer Gesamtzahl von fast 1,8 Millionen leerstehenden Wohnungen in Deutschland sind nur 554.000 davon laut Angaben von Empirica Ende 2022 als unmittelbar oder mittelfristig vermietbar eingestuft worden. Die Diskrepanz zwischen dem Angebot an verfügbarem Wohnraum und der Nachfrage ist insbesondere in Hessen spürbar. Hier sind Städte wie Darmstadt und Frankfurt besonders hart getroffen. Während in Darmstadt Ende 2022 nur drei von 1000 Wohnungen frei waren, zeigt sich auch in Gießen mit neun freien Wohnungen pro 1000 eine angespannte Lage. In Kassel hingegen war der Leerstand mit 22 von 1000 Wohnungen ebenfalls verhältnismäßig gering.

Stagnation im Neubau verschärft die Lage

Ein signifikanter Faktor, der zur Wohnungsnot beiträgt, ist die Stagnation im Neubausektor. Trotz der offensichtlichen Dringlichkeit, die Wohnungsnot durch Neubauten zu lindern, bleibt die Zahl der genehmigten Neu - und Umbauten weit hinter den benötigten Zielmarken zurück. Der Verband der Deutschen Bauindustrie hat Anfang 2024 einen Rückgang der Genehmigungen um 23,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet, mit lediglich 16.800 genehmigten Projekten. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass eine kurzfristige Verbesserung der Situation unwahrscheinlich ist.

Angesichts der anhaltenden Wohnungsnot und des stagnierenden Neubaus sind innovative Lösungsansätze gefordert. Während die Bundesregierung versucht, strukturschwache Regionen attraktiver zu gestalten, um die Wohnungsnot zu bekämpfen, bleibt die Situation für diejenigen, die in den Metropolen leben oder dorthin ziehen möchten, besonders herausfordernd. Eine Trendwende ist ohne eine signifikante Steigerung der Neubautätigkeit und eine gezielte Förderung bezahlbaren Wohnraums in den kommenden Jahren nicht in Sicht.

Quelle: fr.de