Montag, 23 Dezember 2024 20:03

Umbaupläne der ehemaligen Akademie der Arbeit in Frankfurt in Gefahr

Akademie der Arbeit-Frankfurt Akademie der Arbeit-Frankfurt pixabay/Foto illustrativ

Die Gruppe Adaptiv plant ein ambitioniertes Wohnprojekt, das nachhaltiges Wohnen und gemeinschaftliche Nutzung verbindet. Doch finanzielle Hürden bedrohen das Vorhaben.

Inhaltsverzeichnis:

Ziele des Projekts

Die Gruppe Adaptiv hat sich vorgenommen, das Ensemble der ehemaligen Akademie der Arbeit in Frankfurt-Bockenheim in einen nachhaltigen und solidarischen Wohnraum umzuwandeln. Das Projekt zielt darauf ab, Wohnraum für 100 Menschen zu schaffen, darunter 36 Auszubildende und Studierende sowie 60 bis 64 weitere Personen.

Der geplante Umbau umfasst Grauwassernutzung, Photovoltaik und Fernwärme. Bemerkenswert ist der architektonische Ansatz, bei dem ein Gebäudeflügel erhalten, ein anderer abgerissen und durch einen Neubau in Holzhybridbauweise ersetzt wird. Geplante Fertigstellung: Frühjahr 2027.

Finanzierungslücke

Das Projekt steht aufgrund einer Finanzierungslücke von 6,5 Millionen Euro auf der Kippe. Adaptiv hat bereits mehr als 400.000 Euro an privaten Mitteln investiert. Um die Lücke zu schließen, fordert die Gruppe deutliche Zugeständnisse der Stadt, darunter:

  • Reduzierung der Kosten für die Gebäude von 3,8 Millionen auf 800.000 Euro.
  • Erbpacht auf einen Euro pro Quadratmeter.

Ohne diese Maßnahmen bleibt das Projekt gefährdet.

Steigende Baukosten

Die geschätzten Gesamtkosten des Projekts belaufen sich mittlerweile auf 25 Millionen Euro, was hohe Mieten für die geplanten Clusterwohnungen mit gemeinschaftlichen Küchen und Wohnzimmern zur Folge haben könnte. Die stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten erschweren die Umsetzung erheblich.

In der Vergangenheit hat die Stadt Frankfurt ähnliche Projekte unterstützt, wie z. B. ein zinsloses Darlehen in Höhe von 750.000 Euro für die Gruppe „Kolle“. Eine vergleichbare Unterstützung für Adaptiv steht noch aus.

Städtische Unterstützung

Die Stadt prüft derzeit Möglichkeiten, das Projekt zu unterstützen. Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) weist darauf hin, dass ab 2024 eine Regelung niedrigere Erbpachtzinsen für gemeinwohlorientierte Projekte ermöglichen könnte.

Weitere Maßnahmen könnten Einsparungen oder zusätzliche Fördermittel umfassen. Wichtig ist auch die langfristige Sicherung der Ada-Kantine, die im Gebäude einen solidarischen Mittagstisch bietet.

Obwohl Adaptiv optimistisch bleibt, hängt die Realisierung des Projekts von einer schnellen Entscheidung der Stadt ab. Eine Unterstützung könnte den entscheidenden Unterschied machen.

Quelle: webrivaig.com/de, fnp.de