Freitag, 31 Januar 2025 16:36

Frankfurt bleibt auf X, während andere Städte die Plattform verlassen

X-Frankfurt X-Frankfurt pixabay/ Foto illustrativ

Frankfurt bleibt weiterhin auf der Plattform X präsent, während andere deutsche Städte sie verlassen. Die Stadtverwaltung begründet ihre Entscheidung mit der wichtigen Rolle des Netzwerks in Krisensituationen. Doch die Kritik wächst, und die Debatte über Alternativen nimmt an Fahrt auf.

Inhaltsverzeichnis:

Paris, Hanau und Mainz ziehen sich zurück

Mehrere Städte, darunter Paris, Hanau und Mainz, haben sich bereits von X verabschiedet. Der Grund für den Rückzug ist die zunehmende Radikalisierung des Plattformbesitzers und seine umstrittenen Äußerungen. Immer mehr Kommunen und Institutionen folgen diesem Schritt, da sie Bedenken hinsichtlich der Verbreitung von Hass und Hetze haben.

Frankfurt verteidigt seine Präsenz auf X

Frankfurt hingegen bleibt vorerst auf der Plattform aktiv. Oberbürgermeister Mike Josef erklärte, dass die Stadt X als unverzichtbares Instrument für die Krisenkommunikation betrachtet. Besonders bei Ereignissen wie Bombenentschärfungen oder extremen Wetterlagen sei die schnelle Information der Bürger von großer Bedeutung.

Josef betonte im Stadtparlament, dass die Entscheidung in Absprache mit Polizei, Feuerwehr und dem Presseamt getroffen wurde. Der Account der Stadt Frankfurt erreicht aktuell 270.000 Follower, in Kombination mit den Kanälen der Sicherheitsbehörden könnten bis zu 750.000 Menschen direkt informiert werden.

Ein aktuelles Beispiel unterstreicht die Bedeutung der Plattform: Ein Beitrag über den Fund der Frankfurter Silberinschrift wurde von 31.000 Menschen gesehen. Dies belege das anhaltende Interesse an den Inhalten der Stadt. Zudem versicherte Josef, dass alle Kommentare überprüft und Hassbotschaften gemeldet oder gelöscht würden.

Debatte um Alternativen nimmt Fahrt auf

Die Entscheidung, weiterhin auf X aktiv zu bleiben, trifft auf Widerstand. Stadtverordnete Julia Eberz kritisierte die Nutzung der Plattform und verwies auf Alternativen wie die Warn-App Katwarn. Auch andere Stadtverordnete fordern eine stärkere Verantwortung Frankfurts in dieser Debatte.

Dennoch plant die Stadt eine schrittweise Diversifizierung ihrer digitalen Präsenz. Im Februar wird Frankfurt offiziell auf der Plattform Bluesky starten. Josef zeigte sich optimistisch, dass dieses Netzwerk langfristig eine ähnlich hohe Reichweite wie X erzielen könnte.

Die Diskussion bleibt offen. Während einige Städte bereits konsequent gehandelt haben, hält Frankfurt an der Plattform X fest - zumindest vorerst.

Quelle: www.on-the-top.net/de/, fnp.de