Freitag, 24 Januar 2025 18:07

Rewe schließt Glockenbrot-Werk in Frankfurt

Brotproduktion-Frankfurt Brotproduktion-Frankfurt pixabay/Foto illustrativ

Die Rewe Group hat bekanntgegeben, dass sie sich aus der eigenen Brot- und Backwarenherstellung zurückziehen wird. Diese Entscheidung betrifft insbesondere das Glockenbrot-Werk in Frankfurt, das in den kommenden Jahren geschlossen werden soll. Von dieser Entscheidung sind 480 Beschäftigte betroffen.

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Glockenbrot-Werk in Frankfurt wird nicht weitergeführt

Die Entscheidung, das Glockenbrot-Werk in Frankfurt zu schließen, basiert auf wirtschaftlichen Überlegungen. Laut Rewe würden die notwendigen Investitionen in neue Produktionstechnologien einen dreistelligen Millionenbetrag erfordern. Ein Neubau in Frankfurt wurde als unrentabel eingestuft. Stattdessen plant das Unternehmen, die Produktion der Firma Harry-Brot zu überlassen. Harry-Brot soll ab 2028 ein neues Werk in Erlensee bei Hanau betreiben. Zusätzlich wird das Glockenbrot-Werk in München von Harry-Brot übernommen. Die Übernahme in München soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, sofern das Kartellamt zustimmt.

Auswirkungen auf Mitarbeitende und weitere Schritte

Von der Schließung des Werks in Frankfurt sind 480 Mitarbeitende direkt betroffen. Die Rewe Group hat angekündigt, in den kommenden Wochen Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufzunehmen, um einen Interessenausgleich und Sozialplan zu erarbeiten. Ziel ist es, sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeitenden zu finden. Die insgesamt 320 Arbeitsplätze im Münchener Werk sollen hingegen erhalten bleiben.

Bereits 2020 hatte sich Rewe von ihren 110 Bäckerei-Shops der Glockenbrot-Bäckerei getrennt. Diese wurden an regionale Bäckereiketten übergeben, wodurch die Arbeitsverträge der Mitarbeitenden auf die neuen Betreiber übertragen wurden.

Großmetzgerei Wilhelm Brandenburg bleibt in Frankfurt

Während die Brotproduktion in Frankfurt eingestellt wird, bleibt die Zentrale der Großmetzgerei Wilhelm Brandenburg weiterhin in der Stadt. Die Rewe Group betonte, dass sie in die eigene Fleisch- und Wurstproduktion über sechs Standorte investiert. Ursprünglich hatte Wilhelm Brandenburg geplant, eine neue Zentrale und Produktionsstätte in Erlensee zu errichten. Dieses Vorhaben wurde jedoch 2022 aufgegeben. Stattdessen wird das neue Werk von Harry-Brot dort entstehen.

Die Entscheidung, den Standort der Großmetzgerei in Frankfurt zu behalten, ist für die Wirtschaft der Region von Bedeutung. Mit rund 1.200 Mitarbeitenden in Frankfurt bleibt Wilhelm Brandenburg ein wichtiger Arbeitgeber in der Stadt.

Perspektiven für die Zukunft

Die strategische Neuausrichtung der Rewe Group zeigt einen klaren Fokus auf Partnerschaften mit externen Produzenten. Mit der Übergabe der Brotproduktion an Harry-Brot und der Beibehaltung der Fleisch- und Wurstproduktion verfolgt Rewe einen regionalisierten Ansatz. Für die Region Frankfurt bedeutet dies eine Mischung aus Herausforderungen und Chancen – insbesondere durch die geplanten Investitionen in Erlensee.

Quelle: www.extratimeout.com/de, fnp.de