Montag, 08 Juli 2024 14:29

Die neue Agenda der Frankfurter SPD für die Kommunalwahlen 2026

Frankfurt Frankfurt fot: pixabay

In Frankfurt hat die SPD auf ihrem Parteitag einen richtungsweisenden Leitantrag verabschiedet, der die strategische Ausrichtung der Partei für die anstehenden Kommunalwahlen im Jahr 2026 skizziert. Unter dem Leitmotiv „Wir machen Frankfurt“ setzt die Partei klare Schwerpunkte in den Bereichen Wohnen, Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe. Dieser Beschluss könnte als Grundlage für einen Wahlkampf dienen, der auf bedeutende städtische Herausforderungen eingeht.

Wohnpolitik als Kernthema

Ein zentraler Punkt des Leitantrags ist die Wohnungspolitik. Die SPD Frankfurt spricht sich dafür aus, dass die Stadt Frankfurt jährlich 500 Millionen Euro in den Ankauf von Grundstücken investieren soll, um dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum entgegenzuwirken. Insbesondere sollen ehemals privatisierte Wohnungen zurückgekauft werden, wie beispielsweise von dem großen Wohnungsunternehmen Vonovia. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Wohnsituation vieler Bürgerinnen und Bürger entscheidend zu verbessern.

Sicherheit und Sauberkeit verbessern

Die Sicherheit in der Stadt ist ein weiterer wichtiger Aspekt des SPD - Leitantrags. Es wird vorgeschlagen, die Personalstärke der Verkehrs - und Stadtpolizei zu erhöhen und die Videoüberwachung an Orten mit hoher Kriminalitätsrate auszuweiten. Zusätzlich soll die Sauberkeit in Parks und entlang des Mainufers durch vermehrte Reinigungsdienste, ausgeführt von der FES, verbessert werden. Ina Hartwig, Co - Vorsitzende der Frankfurter SPD, betont, dass Sicherheit als Grundlage für Freiheit verstanden werden muss und keine „Angsträume“ in der Stadt existieren dürfen.

Engagement für sozialen Zusammenhalt

Die SPD unterstreicht ihr Engagement für sozialen Zusammenhalt durch verschiedene Initiativen. Dazu gehört der Kampf für eine kostenfreie Kinderbetreuung bis zum Alter von sechs Jahren und der freie Eintritt für Kinder und Jugendliche in städtische Museen, Schwimmbäder und den Zoo. Diese Maßnahmen sollen allen Schichten der Bevölkerung zugutekommen und insbesondere Familien unterstützen.

Kritische Stimmen und Diskussion

Obwohl der Leitantrag viele wichtige Punkte abdeckt, gibt es auch Kritik von innerhalb der Partei, dass Themen wie Umwelt und Kultur nicht ausreichend berücksichtigt werden. Kolja Müller, einer der Vorsitzenden der SPD Frankfurt, sieht den Antrag eher als Anstoß zur weiteren Diskussion, welcher die Partei für breitere Debatten öffnen soll. Er deutet an, dass die tatsächliche Diskussion erst beginnen wird.

Ein Parteitag mit Weichenstellung

Der Parteitag der Frankfurter SPD markiert einen wichtigen Schritt in der Vorbereitung auf die Kommunalwahl 2026. Mit einem klaren Bekenntnis zu sozialen und ökologischen Zielen positioniert sich die Partei als eine Kraft des Fortschritts und der sozialen Gerechtigkeit. Die anstehenden Diskussionen und Foren werden zeigen, inwiefern die SPD ihre Positionen weiter schärfen und die Bürgerinnen und Bürger von ihrem Programm überzeugen kann.

Quelle: Frankfurter Rundschau