Inhaltsverzeichnis:
- Gutleutviertel - Spitzenreiter bei der Dichte
- Herausforderungen bei der dezentralen Unterbringung
- Sichtbarkeit und soziale Integration
Gutleutviertel - Spitzenreiter bei der Dichte
Im Gutleutviertel zeigt sich die höchste Dichte an Geflüchteten und Wohnungslosen. Mit 947 verfügbaren Plätzen bei etwa 7000 Einwohnern erreicht der Stadtteil einen Quotienten von 13,6 Unterbringungsplätzen pro 100 Einwohner. Damit wäre jeder siebte Bewohner betroffen, sollten alle Plätze belegt sein. Dies ist ein deutlich höherer Wert als in anderen Vierteln.
Im Bahnhofsviertel und der Innenstadt liegt der Anteil bei rund 7 %, also etwa jedem 14. Bewohner. Bockenheim, Rödelheim, Seckbach und Harheim folgen mit niedrigeren Quotienten zwischen 4,7 und 2,8. In neun Stadtteilen wie Dornbusch oder Ginnheim sind hingegen überhaupt keine Unterkünfte vorhanden.
Herausforderungen bei der dezentralen Unterbringung
Das Sozialdezernat betont, dass es auf eine dezentrale Verteilung setzt, jedoch durch fehlende geeignete und bezahlbare Gebäude eingeschränkt ist. Seit 2015 wurden 1600 potenzielle Flächen überprüft, von denen nur knapp 80 genutzt wurden. Zusätzlich wurden etwa 20 Hotels in das Programm aufgenommen. Einige Gebäude wurden zudem an andere städtische Stellen wie das Jugendamt übergeben.
Die Diskussion wird durch geplante Neubauten weiter angeheizt. In Rödelheim soll bis Ende 2025 eine neue Unterkunft mit 280 Plätzen entstehen. Zusammen mit der Erweiterung der Unterkunft an der Ludwig-Landmann-Straße auf 650 Plätze wird Rödelheim weiterhin eine wichtige Rolle bei der Unterbringung spielen. Dennoch bleibt der Anteil der Geflüchteten hier deutlich unter dem des Gutleutviertels.
Sichtbarkeit und soziale Integration
Interessanterweise zeigt sich die Unzufriedenheit in Rödelheim deutlicher als im Gutleutviertel. Dies liegt nicht an der Sichtbarkeit der Geflüchteten, denn beide Stadtteile haben einen hohen Anteil von Bewohnern mit Migrationshintergrund – 63 % im Gutleutviertel und 59 % in Rödelheim. Ein entscheidender Faktor scheint vielmehr die Infrastruktur zu sein. Im Gutleutviertel gibt es keine eigene Grundschule, während Schulen in Rödelheim eine zentrale Rolle spielen.
Die Unterbringung von Geflüchteten bleibt in Frankfurt eine komplexe Herausforderung. Trotz über 100 Unterkünften und vielfältigen Bemühungen gibt es deutliche Unterschiede in der Verteilung. Während einige Stadtteile stark belastet sind, fehlen in anderen geeignete Immobilien. Die Diskussion zeigt, dass neben der Verfügbarkeit von Wohnraum auch soziale Aspekte wie Schulen und Integration eine wichtige Rolle spielen.
Quelle: www.24edu.info/de, fnp.de