Geschichte und Bedeutung des Geschäfts
Gold Bähr ist weit mehr als nur ein Schmuckgeschäft. Seit seiner Gründung durch Marianne Bähr hat es sich zu einem kulturellen Treffpunkt in Frankfurt entwickelt, bekannt für seine einzigartigen Schmuckstücke und den persönlichen Service. Besonders berühmt war Gold Bähr für seine Tierschmuck - Kollektionen, die von Ringen in Form von Bären bis zu Anhängern in Gestalt von Panthern reichten. Die Geschäftsräumlichkeiten selbst haben eine Größe von etwa 60 Quadratmetern, inklusive einer eigenen Werkstatt, was in der heutigen Zeit eine Seltenheit geworden ist.
Ursachen für die Schließung
Die Gründe für die Schließung sind vielschichtig. Das Gebäude, in dem sich Gold Bähr befindet, wurde im Oktober des vergangenen Jahres verkauft. Die neuen Eigentümer haben den bestehenden Mietvertrag nicht verlängert und forderten für einen neuen Vertrag deutlich mehr Geld, was Marianne Bähr zur Aufgabe zwang. „Der Ausverkauf läuft. Bis September haben wir Zeit, abhängig davon, wie der Verkauf verläuft, könnte das Geschäft auch früher schließen“, erklärt Marianne Bähr, die seit dem Tod ihres Mannes Hans Bähr, einem renommierten Sachverständigen für Diamanten und Edelsteine, das Geschäft alleine führt.
Reaktionen der Stammkund
Die Nachricht von der Schließung hat bei den Stammkunden große Bestürzung ausgelöst. Viele von ihnen können sich nicht vorstellen, wo sie in Zukunft ihren Schmuck reparieren lassen oder ähnlich exquisite Stücke finden können. „Ich war schon immer hier und habe meinen Schmuck reparieren lassen oder Geschenke gekauft. Wo soll ich denn jetzt hin?“, fragt eine langjährige Kundin, die wie viele andere die familiäre Atmosphäre und die fachliche Kompetenz schätzt.
Ausblick und Verabschiedung
Der bevorstehende Verkauf des Inventars und die endgültige Schließung des Geschäfts markieren das Ende einer Ära in der Frankfurter Schmucklandschaft. Marianne Bähr und ihre Tochter Jennifer, die das Geschäft unterstützt hat, blicken mit Wehmut zurück auf die Jahre, in denen Gold Bähr seinen Kunden Freude und Schönheit durch Schmuck bot. „Wenn es nach mir ginge, würde es noch Jahre weitergehen“, so Marianne Bähr abschließend.
Das Schließen von Gold Bähr steht exemplarisch für die Veränderungen in der Einzelhandelslandschaft, die nicht nur in Frankfurt, sondern weltweit zu beobachten sind. Der Verlust von inhabergeführten Geschäften wie diesem hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu füllen ist.
Quelle: Frankfurter Rundschau