Mittwoch, 30 Oktober 2024 17:22

Schleusernetzwerk in Norddeutschland aufgedeckt

Polizei Polizei pixabay / Foto illustrativ

Ein gefälschter Kinderpass am Frankfurter Flughafen hat zur Aufdeckung eines Schleuserrings geführt, der illegale Migration von ghanaischen Staatsangehörigen, darunter Minderjährige, nach Deutschland organisierte. Nach intensiven Ermittlungen durchsuchte die Polizei sieben Objekte im Raum Bremen, Hamburg und Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis:

Gefälschter Pass am Frankfurter Flughafen führt zur Ermittlung

Im August 2023 entdeckten Beamte am Frankfurter Flughafen einen elfjährigen Jungen, der mit einem gefälschten ghanaischen Kinderpass nach Deutschland eingereist war. Dieser Vorfall löste umfassende Ermittlungen aus, die schließlich auf ein Schleusernetzwerk in Norddeutschland hindeuteten. Nach weiteren Recherchen identifizierte die Polizei eine Gruppe von Verdächtigen, die mutmaßlich ein Netzwerk zur Einschleusung von Menschen aus Ghana aufgebaut hatte.

Am 29. Oktober durchsuchten über 100 Bundespolizisten, unterstützt von Spezialeinheiten, verschiedene Objekte in Bremen, Hamburg und Niedersachsen. Im Fokus stand der Großraum Bremen, wo die Behörden entscheidende Beweismittel sicherstellen konnten. Dazu gehörten Mobiltelefone, SIM-Karten, Computer und gefälschte Dokumente, die das Schleusungsnetzwerk stützen sollen.

Verdächtige Gruppe ghanaischer Staatsbürger

Die Ermittlungen richten sich gegen eine Gruppe von Verdächtigen, die hauptsächlich aus ghanaischen Staatsangehörigen im Alter von 28 bis 50 Jahren besteht. Die Behörden identifizierten mindestens zwölf ghanaische Personen, die über dieses Netzwerk nach Deutschland eingeschleust wurden, darunter sechs Minderjährige. Zusätzlich stellten die Ermittler mehrere Fälle von Urkundenfälschung fest, die offenbar genutzt wurden, um den Aufenthalt der Betroffenen zu legalisieren.

Ein besonderes Augenmerk der Ermittlungen liegt auf der Vaterschaftsanerkennung für in Deutschland geborene ghanaische Kinder. Durch diesen Vorgang sollte ein dauerhafter Aufenthaltstitel für nahe Verwandte der Kinder erlangt werden. Diese Praxis ist laut Polizei Teil der Vorgehensweise des Schleuserrings, um langfristige Aufenthaltsrechte für eingeschleuste Personen zu sichern.

Weitere Funde bei der Durchsuchung

Während der Durchsuchungen fanden die Ermittler zwei Personen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis. Diese Entdeckung verstärkt den Verdacht gegen die Gruppe, die offenbar gezielt gegen geltende Aufenthaltsgesetze verstieß. Die beschlagnahmten Beweismittel, darunter gefälschte Dokumente und Speichermedien, werden nun ausgewertet, um die Strukturen und Vorgehensweisen des Netzwerks zu analysieren.

Quelle: www.milekcorp.com/de, fnp.de