Mittwoch, 26 Juni 2024 13:37

Die gefährlichste Frau der Welt in Frankfurt - Selma Selman

Frankfurt Frankfurt fot: pixabay

Selma Selman, oft als die "gefährlichste Frau der Welt" bezeichnet, steht im Mittelpunkt einer faszinierenden Soloausstellung in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt. Die in Bosnien und Herzegowina geborene Künstlerin hat in den letzten Jahren mit ihrer kraftvollen Präsenz und einzigartigen Kunstform international Aufsehen erregt. In Frankfurt gibt sie jedoch ein ungewöhnliches Versprechen, das die Besucher beruhigt - „Ich werde niemanden umbringen.“

Künstlerische Durchbrüche und Themen

Selman's künstlerische Arbeit ist tief verwurzelt in ihren persönlichen Erfahrungen und dem Hintergrund ihrer Familie. Sie nutzt eine Vielzahl von Medien, darunter Performances, Skulpturen und Malereien auf Autoteilen, um komplexe Themen wie Diskriminierung, Gewalt, Sexismus und patriarchale Strukturen zu behandeln. Ihre Arbeiten sind oft provokativ und fordern die Betrachter heraus, über bestehende Machtverhältnisse und soziale Ungerechtigkeiten nachzudenken.

Auffällige Installationen und Performances

Ein herausragendes Werk in der Ausstellung ist die Installation "Flowers of Life" (2024), die aus Mehrschalengreifern besteht und auf die Lebensgrundlage ihrer Familie hinweist, die sich durch das Sammeln und Verkaufen von Metallschrott ernährt. Ein weiteres signifikantes Werk ist die Videoarbeit "Crossing the Blue Bridge" (2024), die auf den Erinnerungen ihrer Mutter an den Bosnienkrieg und das Leben in ihrer Heimatstadt Bihać basiert.

Reaktionen und öffentliches Echo

Die Reaktionen auf Selman's Ausstellung sind gemischt, reflektieren jedoch die Intensität und Bedeutung ihrer Kunst. Während einige ihre Arbeiten als herausfordernd und provokativ betrachten, sehen andere in ihr eine wichtige Stimme im Kampf gegen soziale Ungleichheiten. Ihre Performances, insbesondere jene, in denen sie zusammen mit ihrer Familie ausrangierte Mercedes – Benz - Autos zerlegt, um an wertvolle Metalle zu kommen, sind besonders eindrucksvoll und laden zum Nachdenken ein.

Eine Künstlerin, die bewegt und provoziert

Selma Selman verlässt die Bühne der Schirn Kunsthalle nicht ohne Eindruck zu hinterlassen. Ihre Kunst ist mehr als eine Ausstellung, sie ist eine Auseinandersetzung mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Themen und ein Aufruf zum Handeln. Die Künstlerin, die sich selbst als die "gefährlichste Frau der Welt" bezeichnet, zeigt sich in Frankfurt von einer Seite, die zum Nachdenken anregt und die Besucher gleichzeitig beruhigt - sie ist hier, um zu beeindrucken, nicht um zu bedrohen. Ihre Ausstellung läuft noch bis zum 15. September und bietet jedem, der sich mit den Themen unserer Zeit auseinandersetzen möchte, eine unvergleichliche Erfahrung.

Quelle: Frankfurter Neue Presse