Mittwoch, 22 Oktober 2025 21:50

Frankfurt stärkt Museumssicherheit

Sicherheitskontrollen in Frankfurter Museen nach dem Raub in Paris. Sicherheitskontrollen in Frankfurter Museen nach dem Raub in Paris. Pixabay/Foto illustrativ

Der spektakuläre Kunstdiebstahl im Pariser Louvre hat weltweit Aufmerksamkeit erregt. Auch Frankfurt reagiert und prüft die Sicherheit seiner Museen. Die Stadt will sicherstellen, dass Kunstwerke und historische Schätze bestmöglich geschützt bleiben. Nach dem Raub der Kronjuwelen in Paris werden nun sämtliche Sicherheitskonzepte überprüft und angepasst.

Inhaltsverzeichnis:

Der Einbruch in den Louvre alarmiert Frankfurt

Der Raub ereignete sich am helllichten Tag. Die Täter gelangten mit einer Hebebühne durch ein Fenster des Louvre und entkamen innerhalb weniger Minuten mit wertvollen Kronjuwelen. Der Fall gilt als Warnsignal für Museen in ganz Europa. Besonders Frankfurt mit seinen bedeutenden Ausstellungshäusern wie dem Städel, der Schirn Kunsthalle und dem Museum Angewandte Kunst reagiert wachsam.

Das Kulturdezernat Frankfurt erklärte, die Stadt verfolge die Ereignisse in Paris aufmerksam und denke in diesen Tagen besonders an das Team des Louvre. „Solche Vorfälle würden nicht einfach nur registriert, sondern dienen als Anlass, die eigenen Abläufe und Sicherheitskonzepte kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen.“

Sicherheitskonzepte in Frankfurter Museen

Die Sicherheitsstandards in den Museen der Stadt sind differenziert. Für jeden Gebäudetyp existieren maßgeschneiderte Konzepte – baulich und organisatorisch. Diese werden ergänzt durch eine umfangreiche Sicherheitsdienstleistung, die ständig reflektiert und angepasst wird.

Seit dem Kunstdiebstahl von 1994 in der Schirn Kunsthalle, bei dem zwei Gemälde von William Turner und Caspar David Friedrich entwendet wurden, gab es in Frankfurt keinen ähnlichen Fall mehr. Trotzdem bleibt die Gefahr bestehen. Auch Einbrüche in Berliner und Dresdner Museen haben gezeigt, dass keine Institution vollkommen sicher ist.

Pamela Rohde, Bereichsleiterin Unternehmenskommunikation des Städel-Museums, betont: „Egal was passiert – ob Klimaprotest, Umweltkatastrophe oder Raub –, wir passen unsere Vorkehrungs- und Sicherheitsstandards immer der Situation an. Man kann aber nicht von Veränderung per se sprechen.“ Das Museum handle vielmehr adaptiv und situationsbezogen.

Panzerglas und Alarmhauben im Städel und der Schirn

Wie schützen die Frankfurter Museen ihre wertvollen Bestände konkret? Das Städel-Museum und die Schirn Kunsthalle passen ihre Sicherheitskonzepte regelmäßig an internationale Standards an. Die Häuser geben aus Sicherheitsgründen keine Details bekannt, betonen aber ihre hohe Aufmerksamkeit gegenüber internationalen Vorfällen.

Johanna Pulz, Leitung Presse der Schirn Kunsthalle, erklärt: „Unser Sicherheitskonzept wird ständig aktualisiert auf Basis dessen, was passiert und was man zeigt und ausstellt. Es entspricht dem internationalen Standard.“ Viele besonders wertvolle Originale stehen heute hinter Panzerglas oder unter Alarmhauben. Zusätzlich werden Videoüberwachung, Bewegungsmelder und Zugangsbeschränkungen eingesetzt.

Wichtige Maßnahmen umfassen:

  1. Regelmäßige Aktualisierung der Sicherheitspläne
  2. Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz
  3. Technische Aufrüstung wie Kameras und Glasabschirmungen
  4. Schulung und Sensibilisierung des Personals

Zusammenarbeit zwischen Stadt und Museen

Auch das Kulturdezernat betont die enge Abstimmung mit allen Frankfurter Museen. Die Stadt steht in ständigem Austausch mit den Häusern über Sicherheits- und Havariethemen. Auf dieser Grundlage erfolgt die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz, um den Schutz der Kulturgüter bestmöglich sicherzustellen.

Im Museum Angewandte Kunst sind Sicherheitsregeln auch Teil der Hausordnung. Besucher müssen Abstand zu den Exponaten halten. Große Taschen und Mäntel gehören an die Garderobe. Wer einen Rucksack trägt, muss ihn vorne tragen, um keine Kunstwerke zu beschädigen. Auch lose über den Arm getragene Jacken sind untersagt.

Neben diesen organisatorischen Regeln setzen Frankfurts Museen zunehmend auf moderne Technik. Im Gegensatz zum Louvre, wo nur ein Teil der Säle videoüberwacht war, verfügen Frankfurts Museen über ein deutlich dichteres Sicherheitsnetz.

Frankfurt zieht klare Lehren aus den Ereignissen in Paris. Die Stadt will nicht erst nach einem Vorfall handeln, sondern ihre Schutzmaßnahmen regelmäßig überprüfen und anpassen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Kunstschätze der Stadt auch in Zukunft sicher bleiben.

Quelle: Frankfurter Neue Presse, webrivaig.com/de