Inhaltsverzeichnis:
- Tina Zapf-Rodríguez kündigt neues Wasserkonzept an
- 16 Entnahmestellen für Betriebswasser in Betrieb
- Zisternen und Klärwasser als Reserve
- Retentionsflächen gegen Hochwasser und Kampagne zum Sparen
Tina Zapf-Rodríguez kündigt neues Wasserkonzept an
Die Fortschreibung des kommunalen Wasserkonzepts ist für 2026/2027 geplant, in Zusammenarbeit mit Mainova und Hessenwasser. Die Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez erläuterte, dass Frankfurt seinen Pro-Kopf-Verbrauch seit 1977 fast halbiert habe. 2023 lag dieser bei 122 Litern pro Tag. Im Vergleich zum Durchschnitt des Regierungspräsidiums Darmstadt mit 120 Litern ist das ein geringer Unterschied. Trotzdem bleibt die Versorgung über externe Quellen ein kritisches Thema.
Das neue Konzept soll den Fokus auf alternative Wasserquellen legen. Betriebs- oder Brauchwasser sollen künftig einen größeren Anteil übernehmen. Ziel ist es, den Bedarf ohne zusätzlichen Fremdbezug zu decken. Eine Erhebung zum internen Wasserverbrauch in städtischen Einrichtungen läuft aktuell. Bereits 2020 wurde dieser zuletzt überprüft.
16 Entnahmestellen für Betriebswasser in Betrieb
Grünflächen und Stadtbäume sollen künftig ausschließlich mit Betriebswasser bewässert werden. Dazu existieren bereits 16 Entnahmestellen, etwa in der Herrenapfelstraße in Preungesheim, am Ben-Gurion-Ring oder im Martin-Luther-King-Park. Eine Arbeitsgruppe für Regenwasserbewirtschaftung erarbeitet dazu Lösungen mit „blauer“ und „grüner“ Infrastruktur, also Wasserflächen und Vegetation wie Teiche, Bäume oder begrünte Dächer.
Auch das Wasser aus Schwimmbädern und Wasserspielanlagen wird künftig verwendet. Ein Netz für Brauchwasser in der ganzen Stadt sei jedoch nicht geplant – der Aufwand wäre zu hoch. Stattdessen sollen bei Neubauten dezentrale Brauchwassersysteme eingerichtet werden.
Zisternen und Klärwasser als Reserve
Eine weitere Maßnahme ist der Bau von Großzisternen an 25 Standorten. Davon nutzen 14 Regenwasser von Dächern, 11 speichern Oberflächenwasser. Konkrete Projekte sind in Parks wie dem Stadtpark Höchst, dem Ostpark oder der Taunusanlage geplant. Auch Mainwasser kommt bereits zum Einsatz. Es wird geklärt, versickert im Wald und später als Grundwasser wieder genutzt.
Ein modernes Wassermanagementsystem ist für das Neubaugebiet Hilgenfeld vorgesehen. Dort soll ein innovatives System zur Versorgung und Aufbereitung entstehen. Die Digitalisierung unterstützt diese Entwicklungen zusätzlich: Sensoren messen den Wasserbedarf der Stadtbäume und benachrichtigen das zuständige Grünflächenamt automatisch.
Retentionsflächen gegen Hochwasser und Kampagne zum Sparen
Neben der Dürreprävention denkt Frankfurt auch an den Hochwasserschutz. Dafür werden Retentionsflächen wie im Kätcheslachpark am Riedberg bereitgestellt, die Regenwasser aufnehmen können. Eine geplante Öffentlichkeitskampagne mit Plakaten, Postkarten und Online-Aktionen soll zusätzlich zum Wassersparen motivieren.
Weitere Informationen bietet die Website frankfurt.de/wassersparen.
Quelle: Frankfurter Rundschau, www.patizonet.com/de