Montag, 03 November 2025 15:46

Frankfurt bereitet Stallpflicht nach Vogelgrippefund vor

Kranichfund bestätigt: Frankfurt verschärft Schutzmaßnahmen. Kranichfund bestätigt: Frankfurt verschärft Schutzmaßnahmen. Foto: Pixabay/Pixabay-Lizenz

Frankfurt – Nach dem ersten Nachweis der Geflügelpest bei einem Kranich im Stadtteil Riedberg reagiert Frankfurt mit klaren Vorsichtsmaßnahmen. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte den Verdacht auf die hochansteckende Variante HPAI H5. Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit an einer Allgemeinverfügung, die in den kommenden Tagen eine Stallpflicht für das gesamte Stadtgebiet einführen soll. Geflügel darf dann nicht mehr ins Freie.

Inhaltsverzeichnis:

Virusnachweis am Riedberg

Das Virus wurde bei einem verendeten Kranich festgestellt. Nach Angaben des Ordnungsamts wird mit Hochdruck an Schutzmaßnahmen gearbeitet. Das Hessische Umweltministerium meldet seit mehreren Wochen zunehmende Nachweise in Wildvogelbeständen, besonders bei Kranichen, Gänsen und Schwänen. Auch in den Kreisen Groß-Gerau, Marburg-Biedenkopf und Hersfeld-Rotenburg wurden positive Fälle bestätigt. Das Risiko einer Ausbreitung auf Hausgeflügel wird als „hoch“ eingestuft.

Ulrike Wiedenfels, Sprecherin des Frankfurter Ordnungsamts, erklärte: „Das Virus HPAI H5 ist hochpathogen – es führt bei Vögeln fast immer zum Tod.“ Wasservögel gelten als Hauptüberträger. Sie scheiden den Erreger über Kot aus, wodurch andere Tiere infiziert werden können. Menschen sind zwar grundsätzlich empfänglich, das Risiko einer Ansteckung gilt aber als sehr gering. Wer tote Vögel findet, soll diese nicht berühren, sondern umgehend dem Veterinärwesen der Stadt melden.

Weitere Informationen zu aktuellen Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt finden sich in der Meldung zur Verstärkung der Museumssicherheit in Frankfurt.

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Empfehlungen für Geflügelhalter

Das Veterinäramt bittet Halterinnen und Halter von Geflügel, ihre Tiere vorsorglich in geschlossenen Ställen oder unter Überdachungen zu halten. Bis zur offiziellen Veröffentlichung gilt die Empfehlung zur freiwilligen Aufstallung. Ziel ist es, das Eindringen des Virus in Hausbestände zu verhindern.

Empfohlen werden außerdem folgende Maßnahmen:

  1. Nutzung von Desinfektionsmatten an Stalleingängen
  2. Wechsel von Stallkleidung und Schuhen
  3. Strikte Vermeidung von Kontakten zwischen Haus- und Wildvögeln

Die Stadt bereitet eine Allgemeinverfügung vor, die auch Meldepflichten und Hygieneregeln festlegen wird. Geflügelhalter werden gebeten, sich regelmäßig über den Stand der Verordnung zu informieren.

Weitere Hinweise zur regionalen Vorsorge bietet auch der Bericht über die gezielte Schädlingsbekämpfung in Frankfurt.

Virus breitet sich in Hessen aus

Schon Mitte Oktober hatte das Hessische Landwirtschaftsministerium gewarnt, dass sich die Geflügelpest in Deutschland wieder vermehrt nachweisen lässt. Die Zahl der gemeldeten Fälle stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Bereits ein Tropfen infizierten Vogelkots kann ausreichen, um das Virus weiterzutragen.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher hat die Lage derzeit keine Auswirkungen. Eier und Fleischprodukte können weiterhin ohne Einschränkung konsumiert werden. Anders sieht es für Züchter aus: Ausstellungen und Geflügelmärkte sollen vorübergehend untersagt werden.

Maßnahmen für Bürgerinnen und Bürger

Wer bei Spaziergängen tote oder kranke Wildvögel findet, soll diese keinesfalls anfassen. Das Veterinärwesen der Stadt bittet darum, entsprechende Funde zu melden und Haustiere fernzuhalten. Betroffen sind vor allem Wassergeflügel wie Schwäne, Gänse und Enten.

Singvögel oder Tauben müssen nur dann gemeldet werden, wenn mehrere Tiere gleichzeitig tot aufgefunden werden. Hinweise können per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gesendet werden.

Die Stadt Frankfurt wird die neue Allgemeinverfügung voraussichtlich in der kommenden Woche veröffentlichen. Ziel ist es, die Ausbreitung des Virus zu stoppen und das lokale Tierwohl zu sichern.

Weitere Entwicklungen im Raum Frankfurt, darunter Infrastrukturmaßnahmen und Sicherheitsprojekte, sind im Beitrag zur nachhaltigen Wasseroptimierung in Frankfurt dokumentiert.

 

Quelle: Frankfurter Neue Presse, www.milekcorp.com/de